Wednesday, April 16, 2025

Die kleine Zentrierständerberatung

Zentrierständer gibt es viele und in allen Preisklassen. Im Prinzip geht es auch ohne (alte Gabel und 2 Kabelbinder oder so), aber wenn man das öfter macht, ist so ein Gerät sinnvoll.

Ich zeige stellvertretend 4 Geräte und erläutere, was ich daran gut oder schlecht finde.

#1 “Die Schere”
1724160651243.png
Parktool T2 Klon, 2 Arme gehen scherenartig auseinander, Ein Fühlerpaar ist immer automatisch mittig ausgerichtet.

Vieles ist wirklich gut an diesem Gerät. Insbesondere ist das Zentrieren für Anfänger sehr leicht erlernbar:
417056-wci4zmxpztjc-rose_01-medium.jpg 417001-sxjxkpzlkf7b-zent_02-medium.jpg

Einfach das Rad in Rotation versetzen, solange die Fühler zusammendrehen, bis es kratzt.
Dann verdreht man die Nippel, dort wo es kratzt.
Und von vorn. Und immer so weiter, bis es links und rechts durchgehend kratzt.

Die Beratung könnte hier zu Ende sein, hätte das Gerät nicht ein prinzipielles Problem:
Das Fühlerpaar ist leider in vielen Fällen NICHT mittig. Es ist Spiel im System, die Arme treffen schräg auf unterschiedlich geformte Achsmuttern und die Mittigkeit ist abhängig davon, wie fest das Laufrad eingespannt wird.

In der Praxis ist das hiermit zentrierte Laufrad OK, aber leider nicht ganz mittig. Man dreht dann am Ende nochmal ein paar Runden um die Felge nach links oder rechts zu versetzen. Das nimmt die Motivation vorher schon exakt zu arbeiten und nervt einfach.
Man kann die Mittigkeit justieren, aber es wird aber systembedingt nie für alle Breiten und Achsarten gleich gut justiert sein. Schade.

Ein Zweiter Punkt:
Es wäre hier eigentlich unnötig mit einer Zentrierlehre zu arbeiten, da das Gerät die Mittigkeit anzeigen kann (soll). In der Praxis braucht man eine solche aber leider doch.

#2 Der Parallele

Eine zweite Gattung verzichtet auf eine automatische Mittenanzeige, dafür sind die Arme parallel:
bitul.jpg

Vom Scherenprinzip kommend, ist man zunächst ratlos, dass man ein Rad einlegt, es rotieren lässt, einen Schlag sieht/hört, aber nicht angezeigt bekommt, in welche Richtung man den Schlag wegzentrieren muss. Sofort beginnt man zu messen “Wo ist die Mitte”. Das ist aber gar nicht nötig.
Dank der parallelen Arme gibt es aber einen sehr einfachen und guten Trick: Man merkt sich eine Stelle der Felge (z.B. das Label) und spannt das Rad andersherum wieder ein. Sofort sieht man, ob der Fühler an der gleichen Stelle jetzt im Weg ist oder eine Lücke zeigt. Somit wissen wir, wohin sich die Felge bewegen soll.

In der Praxis wird immer mal wieder gedreht, weil man unsicher ist. Eigentlich würde sogar ein Fühler ausreichen. Die Verstellung der Fühler ist hier nicht so elegant - die Fühler von #1 sind federbelastet, d.h. man kann sie so einstellen, dass sie über einen längeren Weg anliegen (kratzen).

#3 Der Eigenbau

Roger Musson hat nicht nur ein Buch zum Laufradbau geschrieben, sondern zeigt darin auch einen Eigenbau:
musson.png
Sieht aus wie ein Witz. Aus Holz und mit 2 Lehren, die einfach auf der Platte stehen.
Es ist aber wohlausgedacht. Es ist überhaupt nicht wichtig, dass die Holzteile akurat und winklig sind - der Zentrierständer funktioniert am Ende trotzdem. Das mit den Lehren auf der Platte hat den Vorteil, dass sie super einfach und schnell zu platzieren sind.
Auch hier sind die Arme wieder parallel (Umschlagen des Rades möglich). In meinem Eigenbau nach diesem Vorbild habe ich recht massive, V-förmige Ausfaller verbaut.
ausfaller.jpg
Die sind zusammen mit dem Zentrierständer so stabil, dass man das Laufrad gar nicht festspannen muss. Man kann es zur Mittigkeitüberprüfung also einfach rausnehmen und anders herum wieder einlegen. Diese V-Ausfaller sind geeignet für alle möglichen Achsen - auch dicke Steckachsen.

#4 Die Referenz
P&K Lie baut seit Jahren einen sündhaft teuren Zentrierständer.
pklie.jpg
Sie haben sogar eigens logarithmische Uhren entwickelt.
Das Zentrieren hiermit funktioniert nicht iterativ, wie bei den Modellen bisher. Das Rad wird eingespannt, der Ständer eingestellt und man dreht die Nippel entlang der Anzeigen der Uhren direkt auf Zielwerte.

Tuesday, February 11, 2025

#3 Das erste Stück

Also gut, 2x Flachstahl

loetstueck1.jpg

Wie angedacht, Rohr auf Rohr:

loetstueck2.jpg
loetstueck3.jpg

Aller Anfang ist schwer …

#2 Die Grundlagen

Da stehe ich also, mit dem neuen Equipment.
Lot und Flussmittel parat, 2 Metallteile blank gemacht und aufeinander gelegt und …

Safety First

Flussmittel sind nicht ganz ungefährlich. Atemschutz ist eine gute Idee, die Brille kam direkt mit dem Lötfreund und schützt mich und auch die Verspiegelung meiner Sehhilfe!. Es wird sich aber schnell herausstellen, dass ich noch einen wenig oder nicht getönte Schutzbrille brauche - die dunkle ist mir zu dunkel.

Die neutrale Flamme

Und wie stellt man den Brenner ein?
Acetylen ist heisser als Propan. Mit ersterem kann man auch schweissen, mit Letzterem nicht. Aufpassen, wenn man Videos und Erklärungen anguckt, meist haben die Leute Acetylen.
Mit Abstand am besten und vollständigsten finde ich diese Erklärung: https://www.kka-onli … _Flamme-2470533.html

Glühfarben

Und wie lange halte ich drauf, bis ich mit dem Lot beginnen kann?
lot_314_210.png
glhfarben.png

#1 Equipment

Eine Sache, die ich schon lange machen wollte: Einen Fahrradrahmen selber bauen.
Aus Stahl.
Gelötet.

Dazu braucht man ein paar Dinge.

Stahlrohre

Hier haben wir zunächst bei https://www.stahl-shop24.de Quadratrohre der Dimensionen 10×10x1 bzw. 20×20x2 gekauft.
“Aber Rohre für Rahmen sind doch rund?!”
Ja, aber das heisst auch, dass man immer brav eine Gehrung feilen muss, wenn man 2 Rohre verlöten möchte. Für den Schnellstart finde ich quadratische Rohre ideal. Absägen, bisschen feilen und blank schleifen - löten.
Das 10×10 ist natürlich Spielzeug, hat aber schon eine halbwegs realistische Wandstärke. Das 20×20x2 braucht viel, viel mehr Wärme als ein echtes Fahrradrohr! Auch das ist eine gute Übung, wie man unterschiedlich dicke Partner warm macht.

Feilen

Unsere erste Anlaufstelle für Werkzeug ist meistens https://www.hoffmann … group.com/DE/de/hom/.
Aber gerade bei Feilen kann es sich lohnen die Kleinanzeigen zu studieren. Wir haben für wirklich kleines Geld eine schöne Auswahl fast neuer Feilen abgestaubt.
Nicht vergessen: Die Feilenbürste: https://www.hoffmann … gerSelectItemEvent=1

Eine Säge

… hatten wir schon. Ja, eine einfache Bügelsäge ist etwas mühselig, tut’s aber erstmal. Stahl maschinell zu sägen ist teuer oder ungenau :-(

Eine analoge Schweissgarnitur

Und da sind wir beim zentralen Gerät des Unterfangens. Mir wurde gesagt “Kriegst du günstig gebraucht”. Ich habe gesucht, aber eigentlich nix gefunden, was mir zusagte. Ich wollte keine Riesenflaschen und ich wollte kein Acetylen, sondern Propan. Gefunden habe ich (oft abgelaufene) Riesenflaschen Acetylen und Sauerstoff, uralte Schlauchkits, Brennergarnituren mit (für Propan überflüssigem) Schweissbrenner und grossen oder falschen Düsen, etc..

Also doch fertig?
Ein Freund war zufrieden mit dem “Lötfreund PROFESSIONAL PROPAN - HARTLÖT- UND KLEINSCHWEISSGERÄT mit 2L O² 0,5kg Propanflasche 3 m Schlauch im Koffer”. Das ist quasi die Luxusvariante des “Lötfreund”. Neue, lange Schläuche, gescheiter Mischer, passende Düsen, gewünschte Flaschengrössen (dazu später mehr) - das haben wir dann auch gekauft.

Es gibt noch eine Variante mit Propan und einfacherer Brennergarnitur und diverse Varianten mit Mappgas-Kartuschen. Alle etwas günstiger und sicher auch funktionell.

Alternativen:
Schöne Sachen von Greggersen, sind aber leider alle noch teurer.

Der neuste Trend scheint zu sein, dass man anstelle einer Sauerstoffflasche einen gebrauchten Sauerstoffkonzentrator kauft. Die gibt es immer mal für rund 200 EUR und man muss sich damit auseinandersetzen, dieses medizinische Gerät sauber an den Regler anzuschliessen. Kannte ich zum Zeitpunkt des Kaufes noch nicht.

Lot und Flussmittel

Unsere erste Wahl: https://www.sonderlote.de/. Immer unkompliziert, prompt und gut,
Ich empfehle den Start mit Silberlot (z.B. FONTARGEN AF 314/320) und dazu
passendes Flussmittel /FONTARGEN F 300 H Ultra NT). Geht super easy, damit sind erste Erfolgserlebnisse garantiert.

Und andere Dinge …

Z.B. ein Schraubstock, eine Zange, alles Hitzebeständige, was geeignet ist, 2 Metallteile zueinander zu positionieren. Eine Flex mit Schwabbelscheibe macht Metall schnell blank, es geht natürlich auch mit der Feile.

Ausgepackt und zusammengebaut

loetequip1.jpg
loetequip2.jpg

Thursday, April 25, 2024

QMS_3: Die Sache mit den Karten in QMapShack

Es ist ein bißchen so wie Folien übereinander legen, die unterschiedlich durchsichtig sind.

qms_15.png
Mit nur einer aktivierten Karte bringt es nicht viel die Einstellungen zu verändern.

Mehrere aktivierte Karten

Wir aktivieren zusätzlich mit der rechten Maus eine Satellitenkarte
qms_16.png
qms_17.png

Bei mehreren aktivierten Karten “gewinnt” die Karte, die im Stapel unten liegt.
Beide Karten sind zu 100% “deckend” - also lässt die unten liegende Satellitenkarte nichts von der darüber liegenden Strassenkarten durch.

Wenn wir nur die Deckkraft der Satellitenkarten verringern, dann sehen wir einen Mix aus Strassen- und Satellitenkarte.
qms_18.png
Geschickt eingestellt können wir Strassennamen lesen und gleichzeitig sehen, ob die Gegend bebaut oder begrünt ist.

PS:
Mich irritiert immer wieder das Konzept, dass die untenliegende Karte “gewinnt” und nicht die obenliegende. Aber gut, ist ja eigentlich egal.

Hillshading

Ganz ähnlich funktioniert Hillshading. Wir aktivieren NUR die Strassenkarte und die DEM Daten.

qms_19.png

Nun schalten wir Hillshading an.
qms20.png
Viel Unterschied ist nicht zu sehen - es ist etwas “bedeckter”?!

Wenn wir die Deckkraft der DEM Daten auf 100% stellen (oberer Regler nach rechts), sehen wir, dass DEM Daten eine Graukarte sind.
qms21.png
Mit dem Regler rechts neben dem Hillshading-Haken kann man den Kontrast der Daten einstellen. Zwischen sehr “wolking” und einem weichen Grauschleier.

Jetzt, wo wir verstanden haben, wie Hillshading mit DEM Daten funktioniert, lässt sich auch eine Einstellung finden, in der visuell die Strassenkarte wie eine Reliefkarte erscheint.
qms22.png